Clio R.S.16: radikaler Kompaktsportler mit 273 PS
Klein, wendig, bärenstark: Mit dem Clio R.S.16 hat Renault Sport zur Feier seines 40-jährigen Bestehens den Prototyp für einen radikalen Kompaktsportler auf Basis des Clio R.S. präsentiert. Wichtigster Unterschied zum Serienfahrzeug: Unter der Motorhaube arbeitet der 201 kW/273 PS starke 2,0-Liter-Turbobenziner aus dem Mégane R.S. 275 Trophy-R. Das Kraftpaket mobilisiert ein maximales Drehmoment von 360 Nm bei 3.000 1/min und erschließt neue Dimensionen der Fahrdynamik. Mit 19-Zoll-Rädern, einem um sechs Zentimeter verbreiterten Aufbau und einem großen Dachspoiler macht der Clio R.S.16 den Anspruch, stärkstes Straßenfahrzeug aus dem Hause Renault Sport zu sein, auch nach außen hin deutlich. Namensgeber ist der neue Formel 1-Bolide R.S.16, mit dem das Renault Sport Formel 1-Team in der Saison 2016 an den Start geht. Auch die Karosserielackierung in Sirius-Gelb mit Schwarz ist eine Hommage an den Monoposto des Renault Werksteams. Die Premierenbühne für den Clio R.S.16 markierte das freie Training für den Grand Prix von Monaco.
20. Dezember 2021
Der Clio R.S.16 ist das Ergebnis der intensiven fünfmonatigen Zusammenarbeit von Teams der beiden Renault Sport Abteilungen Renault Sport Cars sowie Renault Sport Racing und demonstriert die enge Verbindung zwischen Renn- und Serienfahrzeugen bei der Motorsportdivision des französischen Automobilherstellers. Neben dem 40-jährigen Bestehen von Renault Sport bietet die Rückkehr von Renault als Werksteam in die Formel 1 den Anlass zur Auflage des Clio R.S.16.
„Wir alle erinnerten uns an die große Wirkung, die seinerzeit der Clio V6 hatte. Entsprechend dem Vorbild wollten wir wieder ein Fahrzeug mit außergewöhnlicher Performance auf die Räder stellen, aber zu einem realistischen Preis“, blickt Patrice Ratti, Geschäftsführer von Renault Sport Cars, zurück. „Wir durften deshalb die Bodenhaftung nicht verlieren und mussten uns auf einfache, einfallsreiche Lösungen konzentrieren. Ziel war ein Fahrzeug, das nicht nur ein Show Car ist, sondern auch die Typzulassung erhält“, so Ratti weiter.
Leistungszuwachs um 54 kW/73 PS
Der favorisierte Plan bestand darin, das stärkste Triebwerk aus dem Renault Sport Regal, den 2,0-Liter-Turbobenziner des Mégane R.S. 275 Trophy-R, unter die Motorhaube des Clio R.S. zu packen. Mit 201 kW/273 PS leistet der aufgeladene Vierzylinder 54 kW/73 PS mehr als der 1,6-Liter-Turbo in der Serienvariante des Clio R.S. Nachdem ein kleines Team von Ingenieuren in weniger als einem Monat die Machbarkeit bestätigt hatte, machte sich eine Mannschaft aus beiden Renault Sport Divisionen unter Leitung des Prototypen-Entwicklers Maurizio Suppa daran, das Vorhaben in die Tat umzusetzen. Vom Mégane R.S. 275 Trophy-R übernahm sie nicht nur das Triebwerk, sondern auch das 6-Gang-Schaltgetriebe und das Kühlsystem. Die neue Kühlung machte wiederum eine Umgestaltung der Frontschürze erforderlich. Angesichts des Drehmoments von 360 Nm modifizierte sie außerdem die Motoraufhängung. Hierfür verwendeten die Renault Sport Entwickler Teile der Renault Modelle Mégane, Kangoo und Espace.
Gegenstand umfangreicher Änderungen war auch die Auspuffanlage. Eine verbesserte Durchlässigkeit des Abgassystems ermöglichte es, bei unveränderter Anordnung der Einzelkomponenten unter dem Fahrzeug die angestrebten Performance-Ziele zu erreichen. Ein Schalldämpfer vom renommierten Auspuffspezialisten Akrapovic sorgt für eine stimmige Soundkulisse.
Besonderes Augenmerk galt auch der Elektronik. Hintergrund: Die Systeme von Mégane R.S. 275 Trophy-R und Clio R.S. basieren nicht auf der gleichen Architektur. Die Lösung brachte eine spezielle Gateway-Software in der Motorsteuerung des 2,0-Liter-Aggregats, welche die Kommunikation mit dem System des Clio R.S. sicherstellt.
Lupenreines Rennfahrwerk
Um die Kraft des Turboaggregats sicher auf die Straße zu bringen, erhält der Clio R.S.16 vom Mégane R.S. 275 Trophy-R die ISAS-Vorderradaufhängung (Independent Steering Axis System) mit entkoppelter Lenkachse. Das System stammt ursprünglich aus dem Rallyesport und gewährt ein Maximum an Lenkpräzision und Traktion. Darüber hinaus verringert es bei Beschleunigungsvorgängen spürbar die Einflüsse des Motordrehmoments auf das Fahrverhalten. Einziger Unterschied zum System aus dem Spitzenmodell der Mégane Baureihe ist ein neu gestalteter Achsschenkel.
Die verstärkte Hinterachse stammt dagegen vom Clio R3T, der Rallye-Variante des Clio R.S. Im Vergleich zur Serienversion ist sie mit einer Reihe verschweißter Querstreben verstärkt. Um die Beanspruchung bei den härtesten Schotter-Rallyes zu bewältigen, verfügt sie über eine um mehr als 50 Prozent höhere Rollsteifigkeit.
Stossdämpfer direkt aus dem Motorsport
Vom Mégane R.S. 275 Trophy-R übernimmt der Clio R.S.16 außerdem die verstellbaren Rennsportstoßdämpfer mit Doppelströmungsventil. Die Technik stellt sicher, dass die Dämpfung beim Ein- und Ausfedern die gleiche Dynamik aufweist, da die Dämpferflüssigkeit in beide Richtungen den gleichen Flussweg zurücklegt. Dies bedeutet, dass Rad und Reifen rasch wieder in ihre optimale Position am Boden zurückkehren können und so für besseren Grip und Traktion sorgen.
Auch die 350-Millimeter-Bremsscheiben vorne wurden vom Mégane R.S. 275 Trophy-R übernommen. An der Hinterachse verzögern Scheiben mit 260 Millimeter Durchmesser.
Die Lithium-Ionen-Batterie des Clio R.S.16 kommt ursprünglich ebenfalls aus dem Mégane R.S. 275 Trophy-R. Neben 15 Kilogramm Gewicht spart sie wertvollen Bauraum ein.
Aufsehenerregendes Design mit 19-Zoll-Rädern und Dachspoiler
Beim Design des Clio R.S.16 verfolgte Renault Sport den Ansatz eines im Vergleich zur Serienversion deutlich spektakuläreren Äußeren, ohne allzu extrovertiert zu wirken. Hierzu zählen die 19-Zoll-Räder. Um diese in einem Aufbau unterzubringen, der eigentlich für 18-Zoll-Pneus ausgelegt ist, schnitt das Entwicklerteam die Kotflügel aus, fügte Verbreiterungen aus Verbundmaterial an und verband diese mit neu gestalteten Schwellerverkleidungen. Insgesamt wächst die Fahrzeugbreite um sechs Zentimeter.
Als weiteres aufsehenerregendes Designdetail erhält der Clio R.S.16 von den Markenpokalrennern des Clio Cup den markanten Dachspoiler. Dieser sorgt für einen Anpressdruck von 40 Kilogramm bei einer Fahrgeschwindigkeit von 200 km/h.
Im Innenraum sorgen Sportsitze und 6-Punkt-Sicherheitsgurte für exzellenten Seitenhalt und ein hohes Maß an Sicherheit. Um Gewicht zu reduzieren, entfernten die Spezialisten von Renault Sport die Rücksitze und bauten die Klimaanlage aus.
Markante Lichtsignatur R.S.VISION
Neben seinen sportlichen Proportionen besticht der Clio R.S.16 durch seine einmaligen LED-Zusatzscheinwerfer R.S.VISION im Zielflaggendesign. Die Multi-Reflektoren-Technologie vereint in sich die Funktionen von Nebelscheinwerfern, Kurvenlicht, Fernlicht und Positionslicht. Im Clio R.S.16 feiert R.S.VISION seine Premiere in einem Straßenfahrzeug.
Um die Wirkung der vom Mégane R.S. 275 Trophy-R übernommenen Kühlanlage zu optimieren, erhält der R.S.16 außerdem eine neu gezeichnete Frontschürze.
Optik im Stil des neuen Formel 1-Renners
Die Farbgebung des Clio R.S.16 orientiert sich an der Optik des namensgleichen Formel 1-Boliden R.S.16, mit dem Renault 2016 als Werksteam in die Königsklasse des Motorsports zurückgekehrt ist. Kennzeichen ist die Karosserie in Sirius-Gelb kombiniert mit Elementen in Glanz-Schwarz wie dem Kühlergrill und dem Dach. Auch die Speedline Turini Felgen im 19-Zoll-Format sind in Schwarz gehalten. Sie kontrastieren effektvoll mit den roten Brembo Bremssätteln. Das Design des Clio R.S.16 komplettieren der Renault Sport Schriftzug auf dem Dach und ein Striping am Heck, das den Renault Rhombus symbolisiert.
Vom ersten Fahrtest zur Premiere in nur knapp zwei Monaten
Bereits zum Projektstart entschieden sich die Verantwortlichen für die Verwendung von Reifen des Typs Michelin Sport SP2. Die Reifenwahl hatte direkten Einfluss auf die Einstellung der Stoßdämpfer, die Federhärte, die Dimension der Querstabilisatoren und andere Fahrwerkparameter. Dank umfangreicher Simulationen erwies sich der Clio R.S.16 deshalb bereits zum Start der ersten Abstimmungsfahrten auf der Rennstrecke von Montlhéry am 1. April als gut ausbalanciert. Es folgten Prüfstandtests im Renault Entwicklungszentrum Lardy und das Feintuning auf dem Gelände des Technikzentrums Aubevoye.
Seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte der Clio R.S.16 keine zwei Monate nach den ersten Testfahrten im Rahmenprogramm des Grand Prix von Monaco mit Formel 1-Pilot Kevin Magnussen am Steuer und in Begleitung weiterer Renault Sport Fahrzeuge mit Kultstatus wie Renault 5 Turbo, Clio V6, Renault Sport Spider, Mégane R.S. R26-R und Mégane R.S. 275 Trophy-R
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