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Cabriolets von Renault

Grosse Freiheit unter freiem Himmel

Frische Brise von Renault: Mit dem Mégane Coupé-Cabriolet der zweiten Generation und dem Coupé-Roadster Wind führt der französische Hersteller eine mehr als 100 Jahre lange Tradition von Frischluftfahrzeugen leidenschaftlich fort. Die Ahnenreihe reicht bis in die Anfangsjahre des Unternehmens zurück und umfasst unvergessene Klassiker wie das luxuriöse Nerva Grand Sport Cabriolet, die Heckmotor-Schönheiten Floride und Caravelle oder den puristischen „Plein Air“.

02. November 2010

Die jüngsten Neuzugänge zur generationenübergreifenden Renault Cabriolet-Familie sind ausgeprägte Individualisten und stehen damit in direkter Nachfolge ihrer ruhmreichen Ahnen: Auf der einen Seite der Wind, kurz, knackig und wendig wie ein Gokart. Auf der anderen Seite das Mégane Coupé-Cabriolet, ein kultivierter Viersitzer mit französischem Verwöhn-Aroma.

Renault Wind: Coupé-Roadster mit versenkbarem Hardtop

Mit dem Wind erschließt Renault ein neues Marktsegment: Der 3,8-Meter-Flitzer ist der erste Coupé-Roadster der Marke. Sein Ganzjahres-Hardtop klappt elektrisch betrieben in nur zwölf Sekunden auf oder zu – doppelt so schnell wie in vergleichbaren Fahrzeugen seiner Klasse. Zum Öffnen schwingt die Dachabdeckung zunächst senkrecht nach oben. Dann klappt das Dachsegment auf einer Achse in Höhe der B-Säule um 180 Grad nach hinten, bis es mit der Oberseite nach unten auf der Heckklappe zu liegen kommt. Schließlich senkt sich die Dachabdeckung wieder in die Ausgangslage nach unten, so dass die sportlich-straffe Linienführung gewahrt bleibt und das Dach rundum geschützt ist wie in einer Muschelschale.

Gleiches Ladevolumen bei offenem und geschlossenem Dach

Dank der innovativen Dachkinematik verfügt der Wind als einziges Fahrzeug seiner Klasse bei offenem und geschlossenem Dach über das gleiche Laderaumvolumen (270 Liter).

Die Benzinmotoren TCe 100 mit 74 kW/101 PS und 1.6 16V 130 mit 98 kW/133 PS garantieren agile Fahrleistungen und ein Maximum an Fahrspaß bei zeitgemäßer Effizienz. Das maßgeschneiderte Sportfahrwerk und die direkte elektrische Servolenkung sorgen für Top-Straßenlage und erstklassige Wendigkeit.

Mégane Coupé-Cabriolet: Eleganz auf ganzer Linie

Das neue Mégane Coupé-Cabriolet vermittelt mit seinem großzügig verglasten Panoramadach auch geschlossen allen vier Passagieren das Gefühl, im Freien zu sitzen. Die Verwandlung vom lichtdurchfluteten Coupé zum Frischluft-Cabriolet mit grenzen loser Kopffreiheit ist vollautomatisch in nur 21 Sekunden erledigt.

Das aus zwei Segmenten bestehende Panorama-Glasdach sieht nicht nur höchst elegant aus, es gewährleistet geschlossen auch den exzellenten Geräusch- und Klimakomfort eines Coupés. Das aufwändig verarbeitete Dachmodul bietet zudem besseren Diebstahl- und Vandalismusschutz als ein konventionelles Stoffverdeck und ist unempfindlich gegen Verwitterung. Der elektrohydraulische Dachmechanismus funktioniert komfortabel per Knopfdruck und erfordert keinerlei Verriegelung per Hand.

Alles für die entspannte Reise

Als Neuheit in seinem Segment verfügt das Mégane Coupé-Cabriolet serienmäßig über einen zentral hinter den Kopfstützen der Rücksitze fest installierten Winddeflektor. Auch die Passagiere auf den Rücksitzen werden daher bei offenem Dach bis zu einer Geschwindigkeit von 90 km/h nicht von störenden Luftwirbeln beeinträchtigt.

Zum rundum entspannten Fahrgefühl im Mégane Coupé-Cabriolet tragen auch die Triebwerke bei, die ein Leistungsspektrum zwischen 81 kW/110 PS und 132 kW/180 PS abdecken. Punkte auf der Wohlfühlskala sammelt das Renault Modell darüber hinaus mit seiner außergewöhnlichen Karosseriesteifigkeit und dem geräuscharmen Abrollkomfort.

Aller Anfang ohne Dach

Von diesem noblen Fahrgefühl können die Automobilisten der Vorzeit nur träumen. Sie sind noch mehr Maschinist als Genießer und sitzen notgedrungen und nicht aus freien Stücken unter freiem Himmel. Bereits Louis Renaults erste pferdelose Kutsche mit Namen „Voiturette“ von 1898 ist ein Vehikel ohne Dach. Der Grund liegt auf der Hand: Der Automobilbau hat seine Wurzeln im Kutschenbau. Die Konstrukteure des späten 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts greifen auf die verfügbaren Modelle und Baumuster zurück. Und die geschlossene Bauform ist überwiegend größeren, mehrspännigen Kutschen für acht bis zehn Passagiere vorbehalten, die als Vorläufer der heutigen Omnibusse gelten. Zudem macht ein geschlossenes Dach das damals ohnehin außerordentlich kostspielige Produkt Automobil noch teurer.

Auch der Begriff „Cabriolet“ stammt aus dem Kutschenbau. Ein Cabriolet war ursprünglich eine zweirädrige, zwei- bis dreisitzige halb offene Kutsche, die im 18. Jahrhundert in Paris groß in Mode kam. Aufgrund ihrer Bauweise war sie so leicht, dass sie auf den holprigen Straßen Luftsprünge vollführte. Das französische Wort hierfür heißt „cabrioler“. Andere Quellen deuten auf die Übersetzung „Kapriolen schlagen“, weil diese Einspänner vor allem bei schönem Wetter für Vergnügungsfahrten der gehobenen Gesellschaft aus der Remise geholt werden.

4 CV: Erstes Renault Modell mit Faltdach

Mit dem Typ 4 CV „Luxe“ bringt Renault bereits 1901 ein Modell heraus, das als Vorbild vieler späteren Cabriolets im Zeichen des Rhombus gilt: Neben einem Köcher für die Golfschläger besitzt der „Luxe“ anstelle eines aufwändig zu montierenden Baldachins erstmals ein praktisches Klappverdeck.

Der Vielfalt an offenen Fahrzeugen sind in den Folgejahren keine Grenzen gesetzt, wobei Automobilhistoriker bis heute über die korrekte Einordnung der zahlreichen Karosserievarianten nicht einig sind. So debütieren mit den Typen AH 10 CV von 1906 und EJ 20 CV Sport von 1914 die ersten Sport-Cabriolets. Letzterer zählt mit 85 km/h Höchstgeschwindigkeit zu den Schnellsten seiner Zeit, muss sich jedoch den Luxusmodellen 50 CV (ab 1908) und 40 CV (ab 1911) geschlagen geben, die mit ihren gewaltigen Sechszylindertriebwerken bis 9,5 Liter Hubraum sogar die 100-km/h-Marke knacken. Die großen Straßenschiffe gibt es in geschlossener, halb offener und offener Version, deren Verdeck sich über beide Sitzreihen erstreckt.

Absolutes Prestige: Die Achtzylinder-Cabriolets von Renault

Erst als in den 1920er-Jahren die deutlich besser vor den Unbilden des Wetters schützende Limousinen-Karosserie ihren Siegeszug antritt, avanciert das Cabriolet zum Prestigefahrzeug für eine anspruchsvolle Kundschaft. Sinnbildlich für diesen Wandel stehen elegante Luxusmodelle mit mächtigem Reihenachtzylinder für die Oberschicht wie Reinastella (ab 1929), Nervastella (ab 1930), Nervasport (ab 1932) und Reinasport (ab 1933), die Renault auch als hinreißende Open-Air-Modelle mit zwei bis fünf Sitzen anbietet.

Die Entwicklung kulminiert im Renault „Nerva Grand Sport“ von 1935. Das ausladende Art-déco-Cabriolet schafft 150 km/h Spitze und gilt bis heute als Inbegriff für französische Eleganz auf höchstem Niveau. Mit seiner flach geneigten Windschutzscheibe markiert es auch einen Wendepunkt im Design. Sein Gegenstück in der kaum weniger prestigeträchtigen Sechszylinder-Liga ist der Viva Grand Sport.

4 CV Décapotable: Erschwinglicher Frischluftspaß

Der Zweite Weltkrieg stoppt jäh alle Cabrio-Träume. Nach Kriegsende gilt es erst einmal, die automobilen Grundbedürfnisse zu befriedigen. Passend dazu symbolisiert ein Kleinwagen mit kleinem 17-PS-Heckmotor den Wiederaufstieg von Renault: der 4 CV. Doch bereits 1949 ist das legendäre „Cremeschnittchen“ auch in der Frischluftvariante „Décapotable“ mit großem Faltdach erhältlich. Damit wird Cabrio-Mobilität wieder für breite Käufer schichten erschwinglich – und bringt die ersten automobilen Sonnenstrahlen in die tristen Aufbaujahre.

Floride: Italienisches Design mit französischem Feinschliff

Im Jahr 1959 präsentiert Renault mit einem bildhübschen Cabriolet auf Basis der Dauphine das berühmteste Ouvert-Modell der Marke. Die Version „Convertible“ darf zu Recht als Vorläufer des heutigen Mégane Coupé-Cabriolet gelten: Zusätzlich zum versenkbaren Faltdach aus Stoff gibt es ein abnehmbares Stahl-Hardtop. Diese Vielfalt ist einzigartig am Markt und dient als Wegweiser heutiger Individualisierung. In Europa trägt der freche Heckmotorflitzer den Namen „Floride“, in den USA heißt er „Caravelle“.

Der Grundentwurf stammt vom namhaften italienischen Designer Pietro Frua und erhält in der Designabteilung von Renault den letzten Feinschliff. Ergebnis ist eine schnörkellose Formgebung von zeitloser Eleganz. Nicht nur die eigenständigen Linien und die solide Großserientechnik verhelfen der Floride zum Start nach Maß: Eine spektakuläre Fotoproduktion mit der Leinwandgöttin Brigitte Bardot heizt die Begehrlichkeit noch zusätzlich an und macht die Floride über Nacht rund um die Welt berühmt. In Deutschland erhält „Miss Germany“ Marlene Schmidt 1961 das Floride Cabriolet als „Dienstwagen“.

R4 „Plein Air“ und „Rodéo“: Die hohe Kunst des Weglassens

Ende der 1960er-Jahre – es ist die Zeit von Flower-Power und der außerparlamentarischen Opposition – sind Automobile en vogue, die von der Norm abweichen und das Bedürfnis nach Freiheit pur und ohne Filter bedienen. Renault beweist einmal mehr das richtige Gespür und stellt 1969 das tief ausgeschnittene Modell Renault 4 „Plein Air“ ohne festes Dach und Türen vor.

Nur zwei Jahre später folgt der nicht minder kompromisslose „Rodéo“ mit offener Kunststoffkarosse, ebenfalls auf R4-Basis. Die Windschutzscheibe des kantigen Kübelwagens mit dem schlichten Charme des Försters aus dem Silberwald lässt sich nach vorne umklappen, die Türen können ausgehängt werden – mehr Frischluft bieten im Stand nur Gartenstühle auf der Dachterrasse. Beim Segeltuchverdeck des Rodéo handelt es sich um eine filigrane Strebenkonstruktion, die nur so lange Schutz bietet, wie der Regen von oben fällt.

Kompakte Cabrios ganz ohne „Henkel“

Der Rodéo hält in verschiedenen Entwicklungsstufen bis weit in die 1980er-Jahre die Renault Flagge im Cabrio-Segment hoch – und entwickelt sich zum Kultmobil. 1986 erscheint mit dem Renault 5 Cabriolet das nächste Open-Air-Modell mit dem Rhombus auf dem Kühler. Der Fünfer mit der Stoffkapuze stammt indes nicht aus Frankreich, sondern aus Belgien, wo ihn der holländische Ex-Rennfahrer Ernst Berg seines Daches beraubt. Das Ergebnis gefällt der Renault Zentrale so gut, dass sie das Fahrzeug über ihr Händlernetz offiziell vertreibt.

Besonders der Verzicht auf den bei Cabrios dieser Klasse damals üblichen Überrollbügel erfreut die Tester und Besitzer. Renault bleibt diesem Design bei seinen offenen Kompaktmodellen fortan treu, dem R 19 Cabriolet, das 1991 vorgestellt wird, und dem Mégane Cabriolet von 1996. Zur sauberen Linienführung trägt außerdem eine formschöne Abdeckung aus Kunststoff bei, unter der das geöffnete Verdeck bei beiden Modellen verschwindet.

Suchtmittel für Motorpuristen: Spider Renault Sport

Mit dem Spider Renault Sport erscheint 1995 ein Frischluftfahrzeug von ganz anderem Schlag. Sein Konzept ist radikal. Der Mix aus Mittelmotorkonzept, lupenreinem Rennfahrwerk und Leichtbauweise macht den ultraflachen Zweisitzer zum Suchtmittel für Motorpuristen und Kurven hungrige. Eine Windschutzscheibe gibt es nur gegen Aufpreis. An ihre Stelle tritt ein flacher Windabweiser vor dem Cockpit. Ein Verdeck gegen Wind und Wetter? Fehlanzeige.

Zwei Modelle in einem: Mégane Coupé-Cabriolet

Im Juni 2003 landet Renault eine echte Weltpremiere ganz anderer Art: In Frankreich startet mit dem Mégane Coupé-Cabriolet das weltweit erste Serienfahrzeug, das über ein versenkbares Panorama-Glasdach verfügt. Im Herbst 2003 kommt die Neuheit auch nach Deutschland. Das komplett versenkbare Panorama-Glasdach funktioniert vollautomatisch und erfordert keinerlei Verriegelung per Hand. Dieses wegweisende Prinzip übernimmt auch die zweite Generation dieses Modells ab 2010 und führt sie mit raffinierter Detailarbeit zur aktuellen Perfektion.

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Pm Renault Cabrios Kurzfassung
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